Artikel aus der Rheinischen Post vom 02.05.2025
Düsseldorf · Das Gebäude auf dem Gelände der Uni-Klinik soll ab 2026 zu einem Zentrum für Kinderschutz und die interdisziplinäre Versorgung gewaltbetroffener Menschen werden. Bei zwei Benefiz-Konzerten kamen jetzt 10.000 Euro zusammen.

Foto: Hannah Kordubel
Etwa ein bis zwei Kinder in jeder deutschen Schulklasse sind von sexualisierter Gewalt betroffen. Die Zahl der Opfer physischer oder psychischer Misshandlung ist noch höher. Gewalt hinterlässt lebenslange Spuren – bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen. Das neu entstehende Trube-Becker-Haus wird als Anlaufstelle auf dem Gelände der Universitätsklinik Düsseldorf errichtet – rein durch Spenden finanziert. Benannt nach Professorin Elisabeth Trube Becker – der ersten deutschen Professorin für Rechtsmedizin und Pionierin im Kampf gegen Kindesmisshandlung, häusliche Gewalt und für den Kinderschutz – vereint das nachhaltige Holz-Hybridgebäude künftig die Rechtsmedizinische Ambulanz für Gewaltopfer, das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) sowie das Childhood-HausDüsseldorf. Ziel ist es, ab 2026 eine ganzheitliche, interprofessionelle Versorgung sowie Raum für Prävention und Forschung zu schaffen – ein in Europa einzigartiges Konzept im Dienste derer, die dringend Hilfe benötigen.
In diesem Kontext richtete sich der Blick vieler Interessierter auf eine ganz besondere Veranstaltung, die eher nicht im grellen Scheinwerferlicht stand: In der Uni-Klinik fanden zwei Benefizkonzerte unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Stephan Keller
zugunsten des Trube-Becker-Hauses statt. Initiatoren dieser besonderen musikalischen Begegnung waren der Chor Voice Art Langenfeld und der Medichor der Düsseldorfer Universitätsklinik. Gemeinsam verwoben sie Stimmen, Emotionen und Herzblut zu einem Klangteppich, der nicht nur die Ohren, sondern auch die Herzen des Publikums berührte.
Georgia Ortner, Oberärztin an der Universitätskinderklinik Düsseldorf, Kinderschutzmedizinerin und Künstlerin, stellte in diesem Rahmen ihr Herzensprojekt, das Trube-Becker-Haus vor – ein Projekt, das dringend notwendige Unterstützung für Gewaltbetroffene bieten soll.

Dirigent Marc L. Vogler (l.) mit Georgia Ortner und Stephan Keller
Foto: Hannah Kordubel
Die Resonanz auf die Benefizkonzerte war überwältigend: Das erste Konzert war nahezu ausverkauft, beide Abende waren getragen von einer spürbaren Atmosphäre der Solidarität und des Miteinanders. Dank großzügiger Unterstützer, zahlreich verkaufter Tickets und spontaner Spenden am Abend selbst konnte die beeindruckende Summe von rund 10.000 Euro gesammelt werden.